Montag, 27. Januar 2014

Rezension - Anna im blutroten Kleid


Inhalt

Manche Geister sollte man nicht sich selbst überlassen

Wie schon sein Vater hat Cas Lowood eine dunkle Berufung: Er ist ein Geisterjäger. Mit seiner Mutter zieht er quer durchs Land, immer auf der Suche nach den ruhelosen Seelen, die oft schon seit Jahrzehnten die Lebenden in Angst und Schrecken versetzen – bis Cas ihrem Treiben ein Ende setzt. In einer Kleinstadt in Ontario wartet die berühmte und gefürchtete Anna im blutroten Kleid auf ihn, deren Leben in den 50er-Jahren ein grausames Ende fand. Seitdem bringt sie jeden um, der es wagt, das verlassene viktorianische Anwesen zu betreten, das einst ihr Zuhause war. Doch bei Cas macht die schöne Tote eine Ausnahme, aber wieso?

Meine Meinung


Das Cover und der Titel sind für sich ganz gut, aber sie passen einfach nicht zusammen. Im Titel heisst es, Anna habe ein BLUTROTES Kleid an doch auf dem Cover ist es weiss (im Englischen ist das Kleid blutrot). Die Geschichte wird toll geschrieben und man gleitet nur so von Seite zu Seite. Ich konnte regelrecht in die Rollen der verschiedenen Charaktere schlüpfen und richtig nachvollziehen wieso sie etwas tun oder eben nicht tun. Ich finde Cas und Anna passen einfach perfekt zusammen, doch wie das Schicksal will können sie nicht zusammen bleiben.

Mal ganz davon abgesehen, dass es einfach super klingt, liebe ich das Cover und ich wurde nicht enttäuscht. Die Story um den jungen Cas, der sein Leben nach dem Tod seines Vaters ganz dem Geisterjagen gewidmet hat und dafür seine Jugend aufgibt, hat mich sehr berührt. Die Geschichte ist gut erzählt, rasant und hat ganz fantastische Charaktere. Es wird nie auch nur ein bisschen langweilig.
Cas als Hauptcharakter ist einem eigentlich sofort sympathisch. Besonders, weil er das Leben nicht so ernst nimmt, genau weiß, was er will und es interessant war aus seiner Perspektive zu lesen, weil die Sichtweise etwa sehr ausgefallenes gewesen ist. Er legt keinen großen Wert auf Freunde, man hat aber trotzdem nicht das Gefühl als wäre er einsam. Die Tatsache, dass er dann in der Stadt, in der Anna spukt, sich wie durch Zufall mit ein paar Leuten anfreundet, macht ihn sogar noch sympathischer. 

Davon einmal abgesehen konnte mich das Buch wahrhaft begeistern. Besonders dadurch, dass es so actionreich und glaubhaft gewesen ist. Die Geister der Geschichte töten tatsächlich Menschen und als Cas dann in diese neue Stadt kommt und das erste mal Annas Haus betritt, tja, da tut sie eben genau das, was Geister tun: Sie tötet. Und hier stirbt auch nicht nur einer der Charaktere, nein. Sie werden geradezu abgemetzelt. Kendare Blake scheut da auch nicht die Beschreibungen oder die Brutalität. 
Besonders toll fand ich hier auch, dass Cas dies alles tut um eines Tages seinen Vater zu rächen indem er den Geist, der ihn auf dem Gewissen hat, in die Hölle schickt. Dadurch hat das Buch quasi einen roten Faden, der sich vermutlich auch noch in Band zwei wiederfinden wird. Vom Ende des Romanes war ich persönlich total geschockt, weil ich das so nicht erwartet hätte und ich bin wirklich sehr gespannt wie die Autorin in Band zwei diesen gesamten Konflikt noch lösen wird. Ich war auch total traurig als Anna dann "weg" war. Ich hab sogar geweint. Die zwei haben meiner Meinung nach sehr gut zusammen gepasst. Ich für mich hoffe total, dass Anna im zweiten Band wieder erscheint und Cas und sie wieder zusammen kommen....

Fazit

Abgesehen von Shadow Falls Camp, Das Schicksal ist ein mieser Verräter und Die Bestimmung habe ich noch nie so ein gutes Buch gelesen. Es ist auf jedenfall mit den anderen auf Platz eins. Ich werde so bald wie möglich in eine englische Bücherhandlung gehen und mir den zweiten Band ausleihen, weil er leider nicht auf Deutsch übersetzt wird. 

10/10 Punkten